Netzwerk Mediaplayer (April 2010)

Allgemein

Netzwerk Mediaplayer sind Geräte, die im Wesentlichen einen Konverter von LAN- auf HDMI-Anschluß darstellen. Im Prinzip ist es so, dass man mit einem solchen Gerät den Fernseher um eine LAN-Schnittstelle erweitert. Myrica VQ40 Somit ist es dann möglich Medieninhalte, die irgendwo im Heimnetzwerk gespeichert sind, auf dem Fernseher auszugeben.

Für den Testaufbau wurde zur Anzeige ein FSC Myrica VQ40 verwendet.

FSC Mediaplayer Activy 150

Das Gerät funktioniert prinzipiell, jedoch nur mit sehr eingeschränkten Videoformaten. Man trifft relativ häufig Filme, die entweder gar nicht oder nicht richtig gehen. Dann muss man zeitaufwändig recodieren. Die Menüführung ist spartanisch, aber akzeptabel. Externe USB-HD funktioniert nur mit FAT32 – große Videodateien (z.B. 4 GB) gehen damit nicht. Ausserdem ist die Stromversorgung der externen Festplatten sehr schwach, so dass man sich um eine Zusatzstromquelle kümmern muss. Die meisten Festplatten starten gar nicht erst mit dem Strom, den der USB-Anschluß liefert. Activy 150

Die Fernbedienung ist sehr gut - eine Universalfernbedienung, die gleich andere Geräte des gleichen Herstellers mit einschließt. Auch ist das Integrieren eines Fremdgeräteprofils sehr intuitiv und einfach. Vor- und Rückspulen funktioniert sehr gut, nahezu flüssig, besser als bei WDTV Live. Auch funktioniert ein kapitelweises Springen im Film. Mit dem Mediaserver ‚Fuppes’ klappt das Positionieren leider nicht, aber unter Vista mit Media-Center oder mit Tversity funktioniert es problemlos – die Funktion des Positionierens im Film ist also abhängig vom verwendeten Mediaserver. Das Springen zu einer bestimmten Zeitmarke funktioniert ebenfalls problemlos. Ein Wiederaufsetzen bei Filmunterbrechung funktioniert nicht. Das sonstige Zusammenspiel mit UPnP AV Mediaservern (Fuppes, Tversity, Media-Center) klappt problemlos. Musikwiedergabe und gleichzeitig Diashow geht ebenfalls ohne Probleme. Mit Tversity funktioniert sogar die Wiedergabe von mp4-HD-Filmen.

Detailierte Informationen zu den unterstützten Medienformaten, sowie die Front- und Rückansicht des Gerätes sind hier zu finden.

Fazit:

Das Gerät steht anderen in einigen Punkten nach. Ist jedoch für den Preis durchaus akzeptabel.

  • Fernbedienung: sehr gut
  • Positionieren: sehr gut
  • Zusammenspiel mit Mediaservern: gut
  • Festplatten Unterstützung: eingeschränkt
  • Filmformate: eingeschränkt

WDTV Live HD Mediaplayer

Das Anschließen und Verwenden des Grätes ist nahezu intuitiv ohne irgendwas zu lesen. Die mehrdimensionale Menüstruktur war zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch dann kein Problem mehr. Die oft beschriebene, fehlerhafte Übersetzung der deutschen Benutzeroberfläche ist teilweise ganz lustig. Eine externe USB-Platte anstecken und verwenden, ging auf Anhieb (getestet: FAT32 und NTFS). Das Abspielen von Filmen klappte meist ohne Probleme. Ich habe nur 2 gefunden, wo das Gerät den Dienst verweigerte. Vor- und Rückwärtsspulen, sowie das Aufsetzen an der Stelle, an der man den Film zuletzt beendet hat, funktioniert gut. Beim Vor- und Rückspulen (2-, 4-, 8- und 16-fach) ist allerdings zu bemängeln, dass es sprunghaft und ungleichmäßig ist - im Vergleich zum FSC MPA 150. Der Zugriff auf einen UPnP AV Mediaserver (hier: Fuppes) klappte problemlos, obwohl in der Beschreibung eigentlich nur was von DLNA Mediaserver stand. Über Mediaserver funktionieren jedoch die Miniicons nicht. WDTV Live Was etwas holzig war, ist die Einbindung der Netzwerkfreigaben in einem Windowsnetzwerk. Man muss nämlich die Windowsrechner, auf welchen von WDTV Live zugriffen werden soll unbedingt in der Arbeitsgruppe ‚WORKGROUP’ haben, sonst geht es nicht. WDTV Live kennt nur WORKGROUP und man kann es auch nicht ändern. Mit der Pre-Release 1.02.14 von WD wurde jetzt dieses Problem korrigiert. Außerdem ist es wichtig in den auf den Windowsrechnern freigegebenen Verzeichnissen zu kontrollieren, dass unter Eigenschaft/Sicherheit auch ‚Jeder’ eingetragen ist. Falls das nicht so ist, dann muss mit ‚Hinzufügen’ der Gruppenname ‚Jeder’ erzeugt werden. Dabei müssen die Eigenschaften Lesen-Ausführen, Ordnerinhalt-auflisten, Lesen (Häkchen dran) gesetzt sein. Dann klappt das Zugreifen auf die Verzeichnisse. Über die Netzwerkfreigaben funktioniert das auch mit den Miniicons (fast!). Die Miniicon-Sache ist etwas uneinheitlich nervig:

  1. unter Mediaserver geht es gar nicht
  2. unter Netzwerkfreigabe erscheinen die Icons doppelt (1x das jpg selbst + 1x der Film)
  3. nur mit der lokalen USB-Platte haut es richtig hin

Auf dem Gerät läuft Linux und es gab eine Modding-Community, die eine eigene Firmware bzw. eine Firmware-Erweiterung anbietet, wodurch sich das Gerät noch besser in das Heimnetzwerk integrieren lässt. Modding-Firmware war unter www.b-rad.geg0r.de runterladbar. HD-Inhalte ließen sich problemlos wiedergeben. Ich habe 2 Probeaufnahmen über meine HD-Sat-Receiver-Karte einmal mit 720p und einmal mit 1080p gemacht, die als TS zur Verfügung standen, welche der WDTV Live ohne Probleme wiedergegeben hat. Ist einfach Klasse. Auch nicht schlecht: der integrierte Zugriff auf You-Tube, Flicker und Internet-Radio Live365 klappt problemlos. Foto- und Musikwiedergabe ist ebenfalls kein Problem. Auch ist es möglich die Musikwiedergaben zu starten und gleichzeitig eine Diashow zu sehen.

Modware für WDTV Live

Ich habe 1.01.24_B-RAD.CC_WDLXTV_LIVE-0.4.1.0 installiert. Hier ist die Verwendung, eines über USB am WDTV Live angeschlossenen DVD-Laufwerks bereits enthalten.

Und so geht’s:

  • mit telnet eine Shell zur Box holen
  • cd /dev
  • mknod sr0 b 11 0
  • chmod 660 sr0
  • cd /tmp/media/usb
  • mkdir cdrom
  • mount –t iso9669 –r /dev/sr0 cdrom
  • Datei /tmp/messages.txt und/oder dmesg checken, ob es überhaupt sr0 ist!


Vorher muss natürlich das Laufwerk angeschlossen werden. Achtung: Es muss unbedingt am 2. USB-Anschluß ein Memstick (o.ä.) gesteckt sein, sonst bekommt man den Ordner des DVD-Laufwerks über das Menü nicht angezeigt. Im Menü dann über Video-->Lokale Datenträger-->Ordner, kann man dann auf die DVD zugreifen. Das Abspielen einer DVD funktioniert allerdings nicht mit allen DVD’s, die ich probiert habe. Selbstgebrannte Homevideo-DVD's gingen und eine Kauf-DVD funktionierte auch. Aber wenn es DVD’s des neueren Typs sind, dann geht es anscheinend nicht.

Das Mounten einer DVD ist etwas holzig. DVD-Menüs gehen gar nicht. Was ein paar mal bei mir geklappt hat ist Folgendes:

  • Gerät Power-off
  • DVD an hinteren USB-Anschluß stecken
  • Power-on
  • Wenn Gerät betriebsbereit --> Memstick an seitlichen USB-Anschluß stecken
  • Es erscheint das USB-Symbol bei Video --> nun kann man auf die DVD zugreifen
  • Falls das eine (für das Gerät) akzeptable DVD ist, dann geht es auch


Umount geht anschliessend aber nur über telnet oder durch Ausschalten des Gerätes. Die ganze Sache hat also noch einen gewissen Optimierungsbedarf und somit nicht 'hausfrauentauglich'.

Fazit

In Summe ist der WDTV Live jedoch das Beste, was ich bisher gesehen habe!

  • Fernbedienung: gut
  • Positionieren: gut
  • Zusammenspiel mit Mediservern: sehr gut
  • Festplatten Unterstützung: sehr gut
  • Filmformate: sehr gut
  • Internetdienste: sehr gut
Stand: 10.10.2022